Definition: Gruppensex

Sobald sich mehr als zwei Personen einer sexuellen Handlung hingeben, ist von Gruppensex die Rede. Hier gilt es Abstufungen zu beachten. Sind lediglich drei Personen beteiligt, findet sich selten der Begriff von Gruppensex. In diesem Fall ist eher von einem flotten Dreier die Rede. Auch "Threesome" aus dem Englischen kommt immer wieder zur Anwendung. Ist das quantitative Geschlechterverhältnis beim Gruppensex sehr ungleich verteilt, gibt es wiederum Unterbezeichnungen.

Der Gruppensex und seine Geschichte

Es muss davon ausgegangen werden, dass in der Frühzeit andere sexuelle Bedingungen herrschten als heute. Der Sex zwischen zwei Menschen fand in erster Linie in der Öffentlichkeit statt. Der Rückzug konnte aufgrund der beengten Raumverhältnisse kaum erfolgen. Innerhalb der Sippe oder des Stammes gab es kaum Privatsphäre.

Der Gruppensex ist keine Erscheinung der Neuzeit, sondern war in der Antike bereits bekannt. Auf antiken Vasen und Pompejischen Fresken sind immer wieder Darstellungen darüber zu finden. Im alten Rom wurde der Gruppensex nicht nur in Bordellen, sondern auch auf kultischen Festen ausgelebt. Die nächtlichen Bacchusfeste, die ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. am Frühlingsanfang stattfanden, wurden auf dem Aventin in Rom gefeiert. Unter Einfluss von Wein und anderem Alkohol arteten diese Feste immer wieder in Orgien aus. Der römische Senat hatte diese Feste im Blick. Denn es wurde eine Untergrundbewegung und eine steigende Kriminalität befürchtet. 186 v. Chr. wurden deswegen Restriktionen ausgerufen. In Sorge um die Sitte und Moral wurden die Bacchanilien, die als Lastersumpf bezeichnet wurden, ausgetrocknet. Zahlreiche Verurteilungen und auch Hinrichtungen waren die Folge.¹² ³ 

Der offene Umgang mit Sexualität und Nacktheit ist auch aus Badehausszenen bekannt. Erotische Berührungen im Rahmen einer Gruppe waren hier keine Seltenheit. Auch in außereuropäischen Kulturen sind solche Darstellungen immer wieder zu finden. Zahlreiche Gruppensex-Darstellungen wurden auch in indischen Darstellungen gezeigt. Hier hatte die sexuelle Zusammenkunft vor allem einen religiösen Kontext. In Indien existierten eigene Tempelanlagen in Konark und Khajuraho.⁴ ⁵ 

In Kriegszeiten kam es ebenfalls häufig zu Gruppensex. Diese zeigten sich in Form von Prostitution oder Vergewaltigungen. In seinem Roman "Die Armee hinter Stacheldraht" beschreibt der Autor Edwin Erich Dwinger 1929 eine autobiografische Schilderung. Das Lagerleben deutscher Kriegsgefangener in Russland wurde augenscheinlich. Russische Prostituierte kamen immer wieder in diese Lager. Sie wurden vor versammelter Mannschaft von zahlreichen Männern penetriert und missbraucht.

Der Gruppensex findet auch in der Literatur seinen Einzug. Die "Traumnovelle" von Arthur Schnitzler beschreibt, wie ein Wiener Arzt in einen geheimen Zirkel gerät. Durch Zufall wird er in den Kreis aufgenommen. Er erlebt Orgien mit maskentragenden Frauen und Männern. Stanley Kubrick verfilmte 1999 diese Szenen in abgewandelter Form in seinem Film "Eyes Wide Shut". In Hermann Hesses "Steppenwolf" lassen sich ebenfalls Ansätze und symbolische Züge des Gruppensexes entnehmen.

Die Praxis des Gruppensex

Der Gruppensex muss nicht im Bett stattfinden. Zahlreiche Orte sind dafür geeignet. Auch private Wohnungen werden für dieses sexuelle Event immer wieder zur Verfügung gestellt. Es gibt zahlreiche Partnerbörsen wie poppen.de, über die Singles oder Paare Gleichgesinnte für den Gruppensex finden können. Aber auch neutralere Orte werden immer wieder für diese sexuellen Ausschweifungen herangezogen. Oftmals finden diese Treffen auch an einer Autobahnraststätte oder in einem Sexkino statt. Diese Orte werden vor allem gewählt, damit auf das Sextreffen aufmerksam gemacht wird. Dann können Interessierte beim Gruppensex mitmachen, was den Kick belebt.

Es gibt aber auch professionelle Institutionen, die den Gruppensex für Teilnehmer organisieren. Hierzu sind vor allem Swingerclubs zu zählen. Es gibt aber auch Schwulenbars, die den Gruppensex unter Homosexuellen ermöglichen. Prostituierte spielen beim Gruppensex ebenfalls eine Rolle. Sie können für diese sexuellen Events gebucht werden.

Beim Gruppensex gibt es Unterschiede zum herkömmlichen Sex zu verzeichnen. Erstens geht es darum, dass man selbst beobachtet wird, oder andere beim Sex beobachten kann. Hier kommen Voyeurismus und Exhibitionismus zum Zug. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass die sexuellen Handlungen mit mehreren Personen erlebt werden können. So finden immer wieder fliegende Partnertäusche statt. Auch die mehrfache Penetration der Teilnehmer ist keine Seltenheit.

Unterarten von Gruppensex

Der Gangbang ist eine Spielart von Gruppensex. Der Terminus setzt sich aus zwei englischen Wörtern zusammen: "Gang" steht für Rudel oder Bande. "Bang" ist die vulgäre Bezeichnung für den Geschlechtsverkehr. Im deutschen Sprachgebrauch findet sich auch der Begriff des "Rudelbums". Beim Gangbang geht es vor allem um Devianz und Dominanz. Es gibt eine geringe Anzahl von devoten Frauen oder Männern. Und diese werden von zahlreichen dominanten Partnern penetriert. Der Gangbang kann sowohl im hetero- wie auch homosexuellen Bereich vorkommen. Bei einem sogenannten Reverse Gangbang ist das Zahlenverhältnis umgekehrt. Wenn die devoten Beteiligten vor allem den Oralsex ausführen, ist von einem Blowbang die Rede.
Bei der Bukkake handelt es sich um eine Form von Gruppensex, bei der es vor allem um die Ejakulation geht. Wenige Beteiligte werden von zahlreichen Männern besamt. Oftmals erfolgt die Besamung ins Gesicht der Beteiligten. Aber auch andere Körperteile werden nicht verschont. Immer wieder ejakulieren Männer auf die Füße oder die Brüste der Beteiligten.
Es wird angenommen, dass bereits in den 1970er Jahren die ersten Bukkake-Filme in Japan gedreht wurden. In erster Linie wollte man hiermit die Zensuren umgehen. Das Verfahren bot sich vor allem deswegen an, da Sperma gezeigt werden durfte, währenddessen Geschlechtsteile verpixelt werden mussten.⁶
In der japanischen Sprache hat der Terminus keine sexuelle Konnotation. Es wird damit "Spritzer" bezeichnet, der sich allerdings auch im Alltagsleben zeigt und so benannt wird.
Es gibt bei der Bukkake auch eine Unterform. Hierbei geht es nicht um die Besamung der Teilnehmer. Es wird auf die Teilnehmer uriniert. Wenn es zu Austausch von Urin kommt, ist von einer sogenannten Piss-Bukkake die Rede.
In den 2010er Jahren tauchte dieser Terminus immer häufiger im deutschen Sprachgebrauch auf. Beim Chemsex handelt es sich um den Gruppensex. Allerdings findet dieser vor allem unter dem Einfluss von Drogen und anderen Berauschungsmitteln statt. Vor allem Crystal Meth und Poppers finden in dieser Szene ihren Einzug. Diese Treffen werden häufig von der homosexuellen Szene organisiert.⁷

Welche Risiken gehen mit dem Gruppensex einher?

Die Risiken sind beim Gruppensex sowohl emotional wie auch gesundheitlich gelagert. Durch Eifersucht kann die Partnerschaft eines Paares in Gefahr geraten. Trennungen sind keine Seltenheit. Ist das gegenseitige Vertrauen nicht gegeben, kann es bei einem Gruppensex Event rasch zu Eifersucht kommen. Beim Verkehr mit unterschiedlichen fremden Personen steigt zudem das Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten. Aufgrund des Drogenkonsums steigt in der Chemsex-Szene das Risiko für Enthemmungen. Dadurch werden natürliche Schutzbarrieren weitgehend ausgeschaltet.

Gibt es eine gesetzliche Regelung für den Gruppensex?

Solange sich jeder Teilnehmer freiwillig an einem Gruppensex beteiligt und volljährig ist, ist der Gruppensex in Deutschland nicht verboten. Im Rahmen des deutschen Gesetzes wird der Gruppensex nicht sanktioniert, da es sich um eine private Angelegenheit handelt. Der deutsche Jurist Horst Fischer bestätigte 1969 in einer Materialsammlung der deutschen Bundesregierung, dass es diese sexuellen Ausschweifungen schon immer gegeben habe. Solange nicht "schwere Kuppelei" nachgewiesen wird, handelt es sich um ein straffreies Handeln. Dieses mag moralisch verwerflich sein, wird aber vom Gesetz nicht geahndet.⁸

Die Gangbang-Partys in Bordellen stellen hier eine Ausnahme dar. Diesbezüglich kam es in Deutschland bereits zu Verhaftungen und Verurteilungen. Sobald die sexuelle Selbstbestimmung nicht mehr gegeben ist, wird das Vergehen nach dem §14 Abs.2 Nr.1 ProstSchG bestraft. Es könnte bei sogenannten Flatrate-Sexpartys zum Zuge kommen. Männer bezahlen einen Pauschalpreis und können mit unterschiedlichen Frauen den Geschlechtsverkehr vollziehen. Wenn eine Frau einem All Inclusive Angebot oder einer Flatrate Party zustimmen muss, wird das sexuelle Selbstbestimmungsrecht ausgehebelt. Seitens des Gesetzgebers werden allerdings Spielräume eröffnet. Die Beteiligten können mit einem vereinbarten "Safeword" den Sex beenden. Auch die Teilnehmerzahl kann begrenzt werden.⁹

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